Trinitatiskirche Roßdorf
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Von dem Gebäude des Mittelalters, das im Jahr 1461 als baufällig erwähnt wird, sind im Mauerwerk der jetzigen Kirche keine Reste zu erkennen. Diese ist in der Hauptsache ein Bau des Barockstils, 1682-1733 weitgehend erneuert und um zwei Fensterachsen nach Osten erweitert; dabei auch Neubau des Turms mit ungewöhnlicher Lage an der Nordseite der Kirche. Beim Bau benutzt sind einige ältere Teile aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Jahreszahl 1566 befindet sich auf einem Stein an der Südwestecke.
Das Innere des lang gezogenen Saalbaus überrascht durch seine ungewöhnliche Raumtiefe und die reiche figürliche Malerei am Tonnengewölbe und der Brüstung der dreiseitig umlaufenden, zweigeschossigen Emporen. Die bäuerlichen Malereien (1697-99) sind von dem Schmalkalder Maler Joh. Fabarius. An den Emporen sind Halbfiguren aus dem Alten und Neuen Testament sowie Luther und Melanchthon; an der Decke sechs Szenen aus dem Neuen Testament (Anbetung der Könige und der Hirten, Verkündigung, Himmelfahrt, Kreuztragung, Auferstehung, Gethsemane). Das Deckengemälde über dem Altarraum (Abendmahl) stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Die Kanzel aus Holz hängt an einer Säule an der
Südseite der Kirche, neben dem Altar. Die reich verzierten Ranken und
Wappenschilde der Familien von Geyso und von Wechmar, stammen aus der Zeit um
1700. Ebenfalls aufwendig geschnitzt ist der Schalldeckel, bekrönt von Christus,
dem guten Hirten. - Der achteckige Taufstein ist aus dem Jahr 1674.
Die Orgel
ist außergewöhnlich groß, mit reichen Schnitzereien des späten Barockstils. Die
Schnitzereien sind nicht bemalt. Die jetzige Orgel wurde 1912 durch Steinmayer
& Co. in das barocke Gehäuse eingebaut.